Jeux fixes / Edition 2 / Family Edition

7.08.2024
Es ist Sommer. Ferien. Family Edition bedeutet, dass wir an diesem Tag unsere Kinder und Enkelkinder einladen, bei unserem jeux fixes mitzumachen. Die Space Kitchen ist voller Stimmen und Lachen. Wir hören Flöte, Geige, Klavier, Gitarre, Gesang, fröhlich und hell und sehen Zeichnungen, Fotos, Graffitis, alles jung und unbekümmert. Bruni Sand performt ihren zweiten biographischen Text “Happy Sunday Feeling“, vier der alten Singles ihres Vaters werden intermittierend gespielt und dazu getanzt. Rudolf Müller zeigt seine performative Partitur „White Page“, ein 1 Minuten Stück mit Schlagzeug.
Wir sitzen wieder am großen Tisch, alle gemeinsam und schmausen und reden, Summertime and Family Feeling.

THE WHITE PAGE von Rudolf Müller/Uraufführung 7.8.2024 …….. Uhr

Das Stück – es dauert ca. 1 Minute – basiert auf der Idee, ein Gegenkonzept zu Frank Zappas Komposition THE BLACK PAGE zu entwerfen.

Gleichzeitig hatte ich die Idee in THE WHITE PAGE, Zappa mit John Cage zu kombinieren.

Die Komposition besteht aus 6 Trommelschlägen und einem Beckenschlag und schließt – frei nach einer Performance von John Cage - durch das Öffnen der Fenster, den Lärm, der von Fahrzeugen, Menschen und ähnlichen Lautkörpern heute, hier und jetzt, auf der Burggasse erzeugt wird, ein.

FRANK ZAPPA

Frank Vincent Zappa (* 21. Dezember 1940 in Baltimore, Maryland; † 4. Dezember 1993 in Laurel Canyon, Los Angeles) war ein US-amerikanischer Musiker und Komponist. Er veröffentlichte zu Lebzeiten 62 Musikalben.

The Black Page ist ein Musikstück von Frank Zappa. Es erschien erstmals auf dem Album Zappa in New York (1978). Sein Name (Deutsch: schwarze Seite) bezieht sich auf einen eng gesetzten Notensatz mit vielen zu spielenden Noten.[1]
Das Stück wurde ursprünglich für Schlagzeug und Perkussion geschrieben und später in verschiedenen Versionen neu arrangiert, einschließlich einer Disco- und einer so genannten New-Age-Version.[1][2]
Der Schlagzeuger Terry Bozzio berichtet in einem Interview,[3] Zappa habe das Stück geschrieben, nachdem er immer von Studiomusikern des Orchesters Abnuceals Emuukha Electric Symphony Orchestra & Chorus über die Angst gesprochen hatte, am Morgen zu einer Aufnahmesession zu kommen und mit einer schwarzen Seite voller Noten konfrontiert zu werden. Nachdem sich Bozzio das Stück nach zwei Wochen Übens angeeignet hatte, schrieb Zappa die Melodie und Akkordfolgen.
Auf dem Live-Album Zappa in New York (1978) erwähnte Zappa die „statistische Dichte“ („statistical density“) des Stückes. Es ist im 4/4-Takt unter exzessivem Gebrauch von Triolen, Quintolen, Septolen etc. geschrieben, einschließlich verschachtelter Triolen. Die Originalkomposition gipfelt in den letzten Takten in Unodezimolen, also elf Noten auf einen Taktschlag gespielt. In den späteren Versionen nimmt Zappa die Noten der Melodie auf und gruppiert sie rhythmisch neu. Das Stück erschien auf acht verschiedenen Alben Zappas.
JOHN CAGE (* 05.09.1912 Los Angeles, † 12.08.1992 New York)
JOHN CAGE war ein US-amerikanischer Pianist und Komponist, der zu den herausragenden Gestalten der Musik im 20. Jahrhundert gehörte. Mit seiner Einbeziehung des Zufallsprinzips in die Komposition, seinem erweiterten Instrumentarium, einem offenen Werkbegriff und seinen medienübergreifenden Projekten ist er bis heute Wegbereiter für viele avantgardistische Kunstbewegungen.

Heute ist zwar kein Sonntag wie die zukünftigen Jeux fixes Termine, aber mein Text bezieht sich auf „die leuchtenden Sonntage“ meiner Kindheit, wiedererinnert durch das Ausräumen der elterlichen Wohnung heuer im Frühjahr und der Rettung der für mich wichtigen Erinnerungsschätze…
Von diesen durch die mir noch aus Kindheitstagen vertrauten Gegenständen und von den durch sie ausgelösten Erinnerungen möchte ich im ersten Jahr der Jeux fixes Veranstaltungsreihe erzählen, Vieles wird ohnehin mit Vorführen, Vorspielen zu tun haben: das Zelebrieren, die Form, die Erscheinung war in der Welt meiner Eltern ein wichtiger Gestus und ich habe nun die Möglichkeit, mich Jahrzehnte später - (mein Vater starb bereits 1993, meine Mutter übersiedelte vor vier Monaten mit fast 93 Jahren in ein Pflegeheim der Caritas socialis) - diesem Familienmotiv in performativ-erzählerischer Weise anzunehmen und anzunähern.

 

HAPPY SUNDAY FEELING

von Bruni Sand

Meine Eltern hatten an manchen Sonntag Nachmittagen ein fröhlich – leichtes Lebensgefühl, ganz im Gegensatz zu den meisten glücklosen, weil überfordernden Alltagszeiträumen, in denen mein Vater müde war vor oder nach der Arbeit, enttäuscht von dem, was aus seinem vorfamiliären Junggesellenleben in der weiten Welt geworden war: Geldsorgen, Kinder, Perspektivlosigkeit… sein Leben wurde zu seinem unglücklichen Schicksal! Meine Mutter versuchte all das träumerisch-naiv zu übersehen, was sich als Katastrophe langsam anbahnte. So war es meist.

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